Stern
Photo: dpa

Projekt Title: YOU&ME-ISMS  PART I

»You&Me-isms / part I«

Performativ-interaktive Medien-Licht Installation

ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe

Center for Art and Media Karlsruhe, Germany

Subraum_Kubus

März 2010 bis Ende Mai 2011 / March 2010 until end of May 2011

Kuratiert von Peter Weibel

 

Über die Webcam konnten die SMS-Botschaften oder twitter-tweets in etwa einer Minute nach dem Senden in der Leucht-

zeichen-Matrix mitgelesen werden. Eine automatische Web-Reply auf die Botschaft folgte / An SMS or

tweet could be read via webcam in approx. one minute after sending it. An automatic webreply to a message followed.

 Alle gesendeten Botschaften und ihre Web-Replies konnten gelesen und virtuell abgespielt werden / You could read the

archiv of messages and their web-replies and get them virtually played.

 


»You&Me-isms« wurde beim Prix Ars Electronica 2010 mit einer Honorary Mention ausgezeichnet /

»You&Me-isms« was honoured with a Honorary Mention by Prix Ars Electronica 2010
You&Me-isms

Kurzfassung

Auf historische Technologien wie optische Telegrafen, Telex oder Anzeigemedien wie die Nixie-Röhre rekurrierend,
ist »You&Me-isms« als Mediensystem eine Cyberpunk-Kommunikationsmaschine mit offensichtlichen Eigenheiten: 440 Neon-Leuchtzeichen sind zu einem 50m² großen, mehrschichtigen Teppich verwoben, der für die User zur interaktiv
bespielbaren Leuchtzeichen-Matrix wird. 
Über SMS, »twitter« können Botschaften mit bis zu 160 Zeichen eingegeben werden, die durch sequentielles Aufleuchten der entsprechenden Zeichen in
der Matrix gelesen werden können. Das Internet reagiert mit einer 'Reply' auf die Botschaften der User.

 

Die Botschaften erscheinen in den Neonröhren wie körperlich manifestiert, bevor sie sich als Lichterscheinungen

wieder auflösen. Dennoch bleibt die Spur der Information erhalten: Alle von den Usern eingegebene Botschaften

mit ihren darauf folgenden Web-Replies werden in einer Archiv-Datenbank gespeichert und vom System automati-

siert-zufällig in Pausen zwischen Botschaften erneut in der Matrix abgespielt. Das Archiv kann auf der Projekt-Web-

site eingesehen, bewertet und als virtuelle Simulation auf dem Monitor abgespielt werden.

 

Der Schreibprozess erfolgt räumlich und zeitlich nicht linear: Sämtliche Parameter werden via Zufallssteuerung bei
der Darstellung jeder Botschaft in Echtzeit variiert. Auf diese Weise entstehen nicht-vorhersehbare Layouts in unter-
schiedlichen Schriftarten und wechselnden Zeichen-Wort-Routen. Mit dem Akt der "Zuschreibung" über Botschaften
verleihen die User dem Gewirr aus Material, Linien und Zeichen buchstäblich Struktur und wortsprachlichen Sinn
– oder Unsinn. Gleichzeitig überschreiben sie den sich im Aufleuchten offenbarenden Zeichenvorrat und seine Her-
kunft als gebrauchtes Material der Lichtwerbung aus dem öffentlich-ökonomisierten Raum. »You&Me-isms« wird damit
für einen leuchtenden Moment zum Kunstwerk der User, das erst in Zusammenhang von Kommunikation und Mate-
rial entsteht.
Die Erwartungen und Bedeutungszuweisungen der Besucher werden auf sie selbst und in ihren Wahrnehmungs-,
Begriffs- und Theorieapparat zurückgeworfen. Die Aktivitäten der Besuchenden als User sind nicht nur integraler
Teil dieses Prozesses, sondern conditio sine qua non.

 

“Die Arbeit des Bildenden- und Medienkünstlers Boris Petrovsky zeichnet sich insbesondere durch die Auseinander-

setzung und Frage nach der Konstruktion von Wirklichkeit und das Verhältnis von Bild, Materie und Sprache aus.

Der Künstler ist bekannt dafür, gewohnte Sehmuster zu unterlaufen und an Alltagsgrenzen zu stoßen“.

(aus dem ZKM-Mediagramm).

440 Neonleuchtzeichen, Kabel, Silikon, Plexiglas, Holz (lackiert), EVG, Kabel, elektronische Steuergeräte, 2 Druckkammerlautsprecher, Audioverstärker, Computer, Programm und Webseite/Webinterface (Georg Nagel, Nina Martens), Internet, SIM-Card/Mobilfunk, Webcam, Schilder, Folienschriften, elektrische Energie

Breite 12 m, Höhe 3 m, Tiefe 6 m

Sound (qua Einspielung): Soundsamples (synchronisiert mit Zeichenprozessen): Glücksspielautomat-Töne,
Geldeinwurf und Gewinnausschüttung; Schreibmaschinengeräusche. Abgespielt von Computer via zweier Druckkammerlautsprecher, Audioverstärker, Kabel



Ausführliche Fassung


Mediensystem

»You&Me-isms« ist ein eigenwilliges, künstlerisch-experimentelles Mediensystem im Zeitalter hochtechnisiert-indus-
trieller Kommunikationsmaschinen.
Es ist als Medium technisches Mittel, Wissensspeicher und soziales Interaktionsmittel und besitzt einen materiel-
len, sicht- und benutzbaren Zeichenvorrat.

Auf historische, analoge Technologien wie optische Telegrafen, Fernschreiber oder Anzeigemedien wie die Nixie-
Röhre rekurrierend, ist die Installation mit ihrer Leuchtzeichen-Matrix eine Art Cyberpunk-Kommunikationsmaschi-
ne mit offensichtlichen Eigenheiten, sie ist Licht-Schreibmaschine und im www publizistisches Instrument.


Wortschreibungs-Vorgang

In der Installation sind 440 gläserne Neonschriftzeichen zu einer etwa 50 Quadratmeter Leuchtzeichen-Matrix ver-
woben. Sie beinhaltet unterschiedliche Schrifttypen in verschiedenen Schriftgrößen als Majuskeln und Minuskeln,
ergänzt um Satz- und Sonderzeichen. Im äußeren, linken Bereich der Leuchtzeichen-Matrix befinden sich besonders
große Majuskeln als "Initialen". Als Initiale leuchtet ausschließlich der erste Buchstabe des ersten Wortes einer Bot-
schaft auf.
Zwischen den Leuchtzeichen befinden sich sichtbar für die Besucher die unzähligen Kabel und Vorschaltgeräte.
Dieser mehrschichtig verwobene, clusterartige "Teppich" ist als alphanumerisches Display interaktiv bespielbar: Die
Besucher sind aufgefordert, als User über eine wortsprachliche Botschaft mit You&Me-isms zu interagieren. Auffor-
derungen und Bedienungsanweisungen werden am Ort der Installation über LED-Laufschriften, Monitore, Texttafeln
und Konzeptzettel kommuniziert, nach "außen" über Flyer und Plakate und im Web über die Projekt-Website, den
Projektblog sowie Facebook.

Über SMS (+49 170 66 84 691) und twitter (http://twitter.com/youandme_isms) oder auch über ein Eingabe-Ter-
minal können die User ihre Botschaften mit bis zu 160 (sms) bzw. 140 Zeichen (twitter) in das System eingeben.
In der Leuchtzeichen-Matrix wird ihre Botschaft dann durch das sequentielle Aufleuchten entsprechender Leucht-
zeichen abgespielt.
Mit dem Akt der "Zuschreibung" über Botschaften verleihen die User dem Gewirr aus Material, Linien und Zeichen
buchstäblich Struktur und wortsprachlichen Sinn - oder Unsinn. Die Installation wird damit für einen leuchtenden
Moment zum Kunstwerk der User, das erst mit und durch Kommunikation entstehen kann.

Auf die abgespielte User-Botschaft in der Leuchtzeichen-Matrix folgt automatisiert eine 'Reply' als Reaktion aus
dem Web. Dazu wird die Botschaft vom Programm automatisiert in Suchmaschinen eingegeben und das (erste)
Ergebnis mit bis zu 160 Zeichen in der Leuchtzeichen-Matrix angezeigt.

Im Zusammenspiel von User-Botschaften und Web-Replies entstehen Textkombinationen quasi als "Cyber-
Cadavre-Exqius". 'Cadavre Exqius' ist eine im Surrealismus entwickelte spielerische Methode, dem Zufall bei der
Entstehung von Bildern oder Sätzen Raum zu geben.
In Pausen zwischen User-Botschaften werden Newsfeed-Einspeisungen und archivierte Botschaften in der Leucht-
zeichen-Matrix abgespielt. Somit ergeben sich unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten zusammentreffen-
der, über »You&Me-isms« miteinander in Bezug gesetzter Kommunikationen bzw. intendierter oder zufälliger, kom-
munikativer Anschlusshandlungen.

Die Botschaften scheinen sich im Moment des Aufleuchtens in den Glasröhren der Neonzeichen zu "inkorporieren",
bevor sie sich als die Lichterscheinung auflösen, der sie physikalisch entsprechen. Dennoch bleiben Spuren der In-
formationen erhalten: Alle eingegebenen Botschaften und ihre Web-Replies werden in einer Archiv-Datenbank ge-
speichert.
Auf der Projekt-Website (http://www.youandme-isms.net/isms) können die Botschaften im Archiv eingesehen, Stern-
bewertet und virtuell als Animation mit Sound abgespielt werden.
Auf der Website selbst können keine Botschaften in die Leuchtzeichen-Matrix eingegeben werden, das ist nur per
SMS oder twitter möglich.
Die Botschaften, die an den verschiedenen Orten der Installierung eingegeben wurden, werden auf der Website
projektweise archiviert.

Kontingenz

Die User können das visuelle Erscheinungsbild ihrer Botschaft nicht beeinflussen. Das Matrix-System variiert über
Zufallsgeneratoren in Echtzeit sämtliche Wort-Schreibe-Parameter wie Zeichentypen, Zeichengröße sowie Rhyth-
men und Orte des Aufleuchtens der Zeichen bei der Darstellung einer Botschaft. Dabei entstehen in der Matrix
stets veränderte Typografien als nicht vorhersehbare Szenen-Layouts in wechselnden Zeichen-Wort-Routen.
Die Zeichen können im Schreibvorgang auch nach links zurückspringen, nach oben oder unten und auch in die
Tiefe der sich überlagernden Leuchtzeichen.
Die offensichtlich nicht-linearen, unberechenbaren Zeichenprozesse in der Leuchtzeichen-Matrix weisen auf die
Kontingenz (medialer) Kommunikation und ihrer Zeichenprozesse.

Die Anzahl unterschiedlicher Wort-Routen und darüber entstehender Typografien ist durch Abhängigkeit der ver-
wendeten Zeichen einer Botschaft und durch den Zeichenvorrat in Anzahl und Positionen der Zeichen begrenzt.

Das Aufleuchten der Neonzeichen im Botschaften-Schreibvorgang wird rhythmisch unregelmäßig und zufällig bei
jedem Zeichen variiert. Auf diese Weise wird ein 'human touch' in den Schreibvorgang des Systems moduliert.

Das Setzen jeden Zeichens wird in seiner links-rechts-Position akustisch betont durch stereophone Begleitsounds
von gesampelten Kugelkopf-Schreibmaschinen, so dass die Ortung der aufleuchtenden Zeichen in der Matrix au-
diovisuell erfolgen kann.

Für Satz- und Sonderzeichen, Leerzeichen, Ziffern und Initialen gibt es jeweils eigene Aufleucht-Rhythmen/Pausen
und jeweils eigene Sounds.
Die synchron zum Aufleuchten abgespielten Sounds werden zusätzlich zum variierenden Aufleucht-Rhythmus
auch noch klanglich über zufallsgesteuert wechselnde Soundfiles variiert.

Sämtliche Parameter des Systems sind frei konfigurier- und einstellbar, auch die Zufallsraten. Das System wird so
den unterschiedlichen, situativen Kontexten angepasst und dient gleichzeitig zur Erprobung von Zeichenprozessen
und Wahrnehmungsvorgängen in der Leuchtzeichen-Matrix.


Leuchtzeichen-Matrix

Zentraler Bestandteil des Mediensystems »You&Me-isms« ist die Leuchtzeichen-Matrix als Anzeigemedium und -display,
das aus sichtbar gebrauchten Neonzeichen der Lichtwerbung des Öffentlichen Raumes besteht. Die gebrauchen Neon-
zeichen werden hier erneut in Kommunikationszusammenhänge "eingeschleift", als Sample kontextuell recykelt, inter-
aktiv ge-remixt und als Assemblage partizipativ "culture-gejammt".
In expliziten Zeichenprozessen treffen die aufleuchtenden Zeichen- und Wortcluster in der Leuchtzeichen-Matrix als
aufblitzende Werbe-Lichtsignale mit "erpressertypografisch" collagierten Botschaften gewissermaßen "iconoclastisch"
aufeinander um sich als zerschießende Zeichenketten in Licht und grauweisse Linienmuster aufzulösen.

Die formale Erscheinung von »You&Me-isms« liegt zwischen Gebrauchs-Design und gebrochen-massenmedialem Spiele-
show-Styling, Retro-Futurismus und Cyberpunk, zwischen chaotisch-rhizomorphen Strukturen und technisch-funktio-
naler Ästhetik.


Neon

Neonlichtzeichen sind ein beinahe nostalgisch wirkendes Lichtmedium, das durch die LED vor dem Ende seiner ein-
stigen Größe steht.
Mit Neonlicht kulturell assoziiert ist die Lichtgestalt des metropolitanen Flaneurs und Dandys.

Als sublim-lichtgewordenes Zeichen des ökonomisch bestimmten (Stadt)Raumes und seinen Verheissungen model-
liert es einen psycho-sozialen Resonanzraum sich selbst erfüllender Prophezeiungen, in welchem es mit den Schat-
tenbbildern rückprojizierter Wünsche, Erwartungen und Sehnsüchte endlos umeinander schwingt.

Die Bestimmtheit und Fixiertheit, mit der Zeichen in der (visuellen) Kommunikation erscheinen, werden in der
Leuchtzeichen-Matrix durch die fragilen, im Fließen des Glases zu Form erstarrten Neonzeichen repräsentiert.
Die physisch "manifeste" Präsenz der Neonzeichen wird über die User-Textbotschaften gewissermaßen interaktiv-
lichtelektrisch "verflüssigt".


Konstruktivistisches

Konzeptionell setzt sich »You&Me-isms« auseinander mit den konstituierenden, medial-kommunikativen Bedingun-
gen dessen, was gemeinhin Wirklichkeit genannt wird und in der westlichen Kultur auf dichteste Weise verknüpft
ist mit dem visuell Wahrnehmbaren und sensorisch-haptisch Erfassbaren.

Elektrisches Neonlicht ist hier exemplarisch ein immaterielles, signalgebendes und signaltragendes Medium das
als glasgeformtes Artefakt dennoch materialisiert erscheint. In der Matrix werden die Neonröhren für Beobachter
gewissermaßen zu solchen zwischen Material-, Zeichen- und Begriffswelt "kommunizierenden Röhren".
Mit dem Akt der "Zuschreibung" von Botschaften verleihen die User dem Gewirr aus Linien buchstäblich Struktur und
wortsprachlichen Sinn - oder Unsinn. Die Installation wird damit für einen leuchtenden Moment zum Kunstwerk der
User, das erst in Zusammenhang von Material und Kommunikation entsteht und auf diese Weise zum ästhetischen
Gegenstand wird. Die Erwartungen und Bedeutungszuweisungen der Besucher an ein Kunstwerk werden anhand des
Systems auf sie selbst und in ihren Wahrnehmungs-, Begriffs- und Theorieapparat zurückgeworfen.
 Der Künstler ist
Moderator, Administrator, Konstrukteur hinter und gleichzeitig Fallensteller im System.


In »You&Me-isms« ist es ein augentastendes Sehen und Wahrnehmen, in dem Lesen zu einem Vorgang der Ortung von
Zeichen und des buchstabenweisen Zusammensetzens wird. Gewohnte Kommunikationsvorgänge werden erschwert,
verlangsamt und verkompliziert. Das Medium und seine Effekte tritt in den Vordergrund: Das Medium als Message
und Massage (McLuhan, The Medium is the Massage: An Inventory of Effects, 1967).

Hier werden in »You&Me-isms« gewissermaßen als Meta-Medium Vorgänge medialisierer Wirklichkeitskonstruktion the-
matisiert und als konstruktive Basis sozialer Prozesse in den Vordergrund gerückt, die an die Grenzen einer sprach-
lich verfassten Welt führen.

»You&Me-isms« bindet die Besuchenden ein in jenen Prozess, der von der passiven ästhetischen Degustation des Kom-
munikations- und Mediensystems Kunst aus direkt auf die Positionen des Radikalen Konstruktivismus hinzu führt:
In diesem spezifischen Erfahrungsraum sind die Aktionen, die Aktivitäten der Besuchenden nicht nur integraler Teil
dieses Prozesses, sondern sie sind conditio sine qua non.
Die Arbeit wirft mit den interaktiv für die User geöffneten Zu- und Einschreibungsschnittstellen das gleichermaßen
flüssig-flüchtige wie fragile Verhältnis von Form, Inhalt, Interpretation und Projektion auf die Rezipienten zurück –
als eigene, in jedem Moment neu zu formulierende Wirklichkeit, als zerrinnende und stets neu kristallisierende Be-
deutungen von Zeichen und Begriffen, ohne die die westliche, visuell verfasste Welt vielleicht in einer Art Agnosie
verharren würde und sich ihre Lichtbilder als 'chimärenhafte' lichtphysikalische, impulsartige Reflexe auslösende
Erscheinungen im Äther verlören.
English Summery

Drawing on historical technologies, such as optical telegraphs, an telex or display systems such as Nixie tubes, »You&Me-isms« as a media system  is a cyberpunk communication machine with very distinct features: 440 neon characters have been woven into a 50-square-meter, multi-layered carpet that for users becomes a playable interactive matrix of illuminated signs. Via SMS, Twitter and special input terminals, users can enter messages of up to 160 characters and read them as each character lights up sequentially in the matrix. The internet reacts to each user message with a reply. Messages appear to materialize in the neon tubes, before they disappear again like apparitions. Yet the information isn't lost: the messages are stored on the project website where they may be read, rated and played back virtually in a simulation or in the matrix itself. The writing does not occur linearly in space and time: as each message is displayed, the parameters are varied in real-time via random control. And so unpredictable layouts are created in different typefaces and character/word routes. By “ascribing“ messages, the user literally gives the tangle of material, lines and character structure and with words makes linguistic sense – or nonsense. At the same time these messages overwrite the inventory of characters, which is revealed as they light up, as well as its origin as material used in the illuminated advertisements of commercialized public space. And so for one luminous moment, in an interplay of communication, material and idea, »You&Me-isms« becomes the artwork of the user. The visitors' expectations and ascriptions of meaning are thrown back on them and into their perceptual, conceptual and theoretical apparatuses. As users, their activities are not only an integral part of the process but also a conditio sine qua non.


Programming: Georg Nagel; graphic design: Nina Martens (DE). http://www.stereomorph.net This project was exhibited at Kunstraum Kreuzlingen (CH) and Kulturzentrum Konstanz (DE) in conjunction with the city of Konstanz' 2009 Year of Science. It received assistance and financing from European Fund for Regional Development, the Swiss federal government's Interreg IV program, and other associates. Additional support was provided by Klinger und Hansen Neon (DE)

(Aus: Leopoldseder, Schöpf, Stocker: Cyberarts, Ostfildern 2010, Hatje Cantz Verlag)
FAZ
Frankfurter Allgemeine Zeitung
12. Mai 2011 /12 th of May 2011

Stern



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